Für die
biologische Abwasserreinigung wurde ein Konzept zur naturnahen Abwasserbehandlung
erarbeitet. Vorgeschlagen wurde ein zweistufiges System, bestehend aus einem
Abwasserteich und einem nachgeschalteten, bewachsenen Bodenfilter, das
mit sehr wenig Energie auskommt. Die Abwässer werden mit Hilfe der
natürlichen Selbstreinigungskraft des Bodens (bewachsener Bodenfilter)
bzw. eines Gewässers (Abwasserteich) behandelt. Dafür benötigen
sie jedoch ein höheres Reaktionsvolumen, bzw. eine größere
Fläche. Die Betriebsstabilität dieser Verfahren resultiert aus
einer sehr geringen Raumbelastung. Die Einsatzmöglichkeiten dieser
Verfahren sind im Gebirge sicherlich begrenzt, da zum einen meist nur wenig
geeignete Flächen zur Verfügung stehen und andererseits die klimatischen
Voraussetzungen im Vergleich zu Tallagen deutlich rauher sind. Trotzdem sind
bereits beide Systeme erfolgreich im Gebirge realisiert worden (z.B. Falkenhütte
/ Karwendel, Tutzinger Hütte / Bayerische Voralpen, Dr. Joseph-Mehrl-Hütte
/ Nockberge). Auch der Standort "Neue Magdeburger Hütte" erschien grundsätzlich
für die Errichtung einer naturnahen Anlage zur Abwasserreinigung geeignet,
da sowohl die Höhenlage (unterhalb der Waldgrenze) und die Vegetation
rings um die Hütte auf entsprechende Voraussetzungen hindeuten.
Mit Hilfe einer zweistufigen Konzeption
erscheint es möglich, den spezifischen Flächenbedarf zu verringern.
Die Betriebsstabilität erhöht sich, da die Belastungsspitzen in
der ersten Stufe gedämpft und in der zweiten Stufe gänzlich abgebaut
werden. Weiterhin ist vorgesehen, daß durch eine diskontinuierliche
Rezirkulation des Ablaufs eine annähernd gleichbleibende Belastung
des Systems über einen längeren Zeitraum erreicht werden kann. Damit
würde sich auch der Anteil an aktiver Biomasse erhöhen. Aufgrund
der gegebenen topographischen Situation kommt als Standort für diese
biologische Nachreinigungsstufe eine, unterhalb der Dreikammer-Grube abwärts
ziehende, etwa zehn Meter breite Rinne in Frage. Diese weist zwei ausgeprägte
Absätze mit einem Flächenangebot von ca. 200 m² auf. Auf dem
ersten Absatz wurde ein bepflanzter Abwasserteich angeordnet, dessen Gestaltung
soll sich an dem in unmittelbarer Nähe der Hütte gelegenen kleinen
See mit Wasserlilien (Iris) orientieren. Auf dem zweiten Absatz wurde ein
nachgeschalteter, ebenfalls bewachsener Bodenfilter (Pflanzenkläranlage)
errichtet.
Als Filtermaterial kam gebrochenes
Korn aus dem benachbarten Steinbruch zum Einsatz:
Drainschicht Kies
16/32
Filterschicht Kies
4/8 (50 %) und Sand 0/4 (50 %)
Verteilschicht Kies
8/16
Der Bodenfilter wurden mit ausgewählten
Setzlinge der Gattungen Rispen-, Schnabel und Sumpfsegge sowie Sumpfiris
bepflanzt.
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