Eine andere Möglichkeit zur Abtrennung der Feststoffe von der flüssigen
Phase des Abwassers bietet der maschinelle Feststoffabscheider, der die Siebwirkung
nutzt: Darunter werden z.B. selbstreinigende Feinrechen oder - in diesem
Anwendungsbereich häufiger - z.B. Siebpressen verstanden. Dabei wird
das Abwasser entlang einer Sieboberfläche meist mittels einer Förderschnecke
transportiert. Der Vorteil dieser Vorgangsweise liegt darin, daß das
teilgereinigte Abwasser ohne weitere Reaktionszeit im Schlammgemisch durch
die Siebbohrungen fällt. Es kann also frisch und ohne anzufaulen weitergeführt
werden. Das Abwasser selbst verursacht daher relativ wenig Geruchsprobleme
und durch die fehlenden Rücklöseerscheinungen ergibt sich ein entsprechender
Reinigungsgrad 30 bis 45 % bezogen auf die BSB5-Fracht). Das Siebprinzip
hat gegenüber dem Sedimentationsprinzip den Vorteil, daß ein bereits
entwässerter Schlamm erhalten wird. Durch einen mechanischen Vortrieb
ergibt sich die Möglichkeit, über eine automatische Dosierstation
Strukturmaterial in den Gang der Förderschnecke einzubringen. Damit
wird ein gut kompostierbares Ausgangsmaterial produziert, das in einen Kompostierbehälter
abgeworfen wird. Es ist je nach Menge der zugegebenen Struktur- und Abdeckstoffe
mit einem abgetrennten Feststoffvolumen von 0,10 bis 0,15 l je EW60 zu rechnen.
Für einen effizienten Kompostierprozess ist meist eine Beheizung des
Raumes notwendig. Da der Elektromotor meist über einen Sensor bei Bedarf
gestartet wird, sind die Betriebszeiten und damit der Energieverbrauch gering.
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