Wird der mit Füllmaterial ausgestattete Reaktionsraum nicht eingestaut,
sondern durchströmt bzw. durchrieselt oder durchsickert, dann erfolgt
der Sauerstoffeintrag ohne technischen und energetischen Aufwand über
die freien Oberflächen. Je nach Art und Größe der Füllkörper
wird zwischen Tropfkörperanlagen, Bodenkörper-, Kies-
und Sandfilteranlagen oder bepflanzte Bodenfilter unterschieden. Das
Reaktionsvolumen ist mit Festkörpern gefüllt, die einerseits Aufwuchsflächen
für die Biomasse zur Verfügung stellen und andererseits einen
Filterkörper bilden können. Als entscheidender Bemessungsparameter
gilt die Oberflächenbelastung, von der die Stärke des Biofilms
abhängt, die im entsprechenden Verhältnis zum Porenraum stehen
muß. Bei diesen Biofilmverfahren ist daher auf eine besonders sorgfältige
Vorreinigung und eine den Füllkörpern entsprechende Belastung
zu achten, um Verstopfungen zu vermeiden.
Entscheidend für
den Reinigungserfolg der Tropf- und Filterkörperanlagen ist eine möglichst
gleichmäßige Verteilung des Zulaufes, um eine vollständige
Nutzung der zur Verfügung stehenden Oberflächen zu erreichen.
Die Versorgung mit Substrat und Sauerstoff und damit ein gleichmäßige
Biofilmbewuchs der Oberflächen wird am besten durch eine schwallartige
Abwasserbeschickung z.B. mittels einer Schwerkraftwippe erreicht.
Als Füllkörpermaterial
für Tropfkörperanlagen kommen Materialien mit großen
spezifischen Oberflächen zur Anwendung. Ein auf Dauer gesicherter
Tropfkörperrasenaustrag ist sicherzustellen, der in einem nachgeschalteten
Schacht sedimentieren kann. Beim relativ großen Porenraum einer Tropfkörperanlage
ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung gewährleistet, da Luft-
und Abwasserstrom einander kaum beeinflussen.