Technologievergleich und Ökobilanz von Abwasserreinigungsanlagen in alpinen Extremlagen logo_life.jpg logo_dav.jpg

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Absetzanlagen

Allgemeines
Anwendungsbeispiele

Allgemeines

Die mechanische Vorklärung nach dem Sedimentationsprinzip wird in diesem Anwendungsbereich als zwei- oder dreikammerige Absetz- und Faulanlage ausgeführt: Bei ausreichender hydraulischer Aufenthaltszeit werden Feststoffe am Beckenboden abgelagert oder sie schwimmen auf. In der Absetzzone (Gesamtvolumen abzüglich des getrennt zu ermittelnden Schlammvolumens zu Saisonende) sollte während des maximalen Stundenanfalls eine Mindestaufenthaltszeit von 0,5 Stunden gewährleistet sein. Die einzelnen Kammern sind durch Zwischenwände voneinander getrennt und hydraulisch durch Verbindungsrohre miteinander verbunden. Durch entsprechende konstruktive Ausbildung (Anordnung einer Tauchwand oder eines T-Stücks vor jedem Abflußrohr) wird der Übertritt von Grobstoffen verhindert. Beim Primärschlamm ist mit einer eingedickten Naßschlammenge von etwa 0,8 bis 1,0 l/EW60 pro Tag zu rechnen. Wenn zusätzlich auch Sekundärschlamm eingebracht wird, erhöht sich das Gesamtschlammvolumen auf etwa 1,2 bis 2 l/EW60 pro Tag.

Ein Nachteil der Absetzanlagen liegt darin, daß infolge der langen Aufenthaltszeit des Abwassers in der hochkonzentrierten Schlammzone anaerobe Abbauprozesse stattfinden. Dabei gehen feste Stoffe in Lösung und belasten die flüssige Phase des Abwassers (z.B. Ammonium-Rücklösung, organische Säuren). Daher erreicht die Reinigungsleistung dieser Reinigungsstufe kaum mehr als 30 % der CSB oder BSB5-Fracht. Als weitere Folge der stattfindenden Faulprozesse entstehen häufig unangenehme Geruchsemissionen. Als wirksame Maßnahme gegen Geruchsbelästigungen hat es sich bei nachgeschalteten Belebtschlammanlagen bewährt, die Luft aus dem Vorklärbereich abzusaugen und in die Biologie einzutragen.

Wird bei einer anschließenden biologischen Reinigung biologisch gereinigtes Abwasser dauernd oder periodisch rezirkuliert, wird empfohlen, dieses über die Vorklärung zu führen. Die Konzentrationen im Absetzbecken werden dadurch verdünnt und damit ein qualitatives Ausgleichsvolumen für Zulaufspitzen geschaffen. Ein weiterer Vorteil einer Kreislaufführung über die Vorklärung ist die gleichmäßige schwache Belastung der Biologie mit rückgelösten Abwasserinhaltsstoffen - auch bei fehlendem Zulauf. Dadurch kann die Aktivität und Reinigungskapazität der Biomasse auch über längere Betriebspausen hinweg erhalten werden.

Der maßgebliche Vorteil von Absetzanlagen liegt in der hohen Betriebssicherheit und im geringen Wartungsaufwand. Ein weiterer Vorteil von Absetzbecken besteht darin, daß die Ammonifizierung weitestgehend bereits in diesem Kläranlagenteil stattfindet, was bei kurzen Zulaufkanälen durchaus von Bedeutung ist.


Absetzanlagen
Abbildung: Fließschema einer 3-kammerigen Absetz- und Faulanlage


Anwendungsbeispiele innerhalb des Life-Projektes

[01] Berliner Hütte
[04] Coburger Hütte
[08] Höllentalanger Hütte
[09] Karlsbader Hütte
[10] Konstanzer Hütte
[11] Lamsenjoch Hütte
[12] Neue Magdeburger Hütte
[13] Nördlinger Hütte
[14] Porze Hütte
[15] Stuttgarter Hütte
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28. Mar 2002